Den ganzen Winter haben wir schon davon geträumt eine Nacht in den Bergen zu verbringen, das Wetter war leider sehr gemischt und für Skitouren in unseren Höhenlagen
nicht immer optimal. Doch auf einmal hat sich schönes Wetter angekündigt und die Chance haben wir gleich genutzt. Mitten in der Nacht, nach Stunden des packens, steht der Packesel auf einmal mit
dem Rucksack da und ich weis jetzt gehts los.. Voller Freude hüpfe ich im ganzen Haus umher... und auf einmal sagt er, dass wir erst morgen gehen.... Ich kann keinen Moment schlafen, ich bin so
voller Vorfreude. Nach Stunden der qualen geht es dann endlich los. Es ist richtig sommerlich draußen und Schnee ist im Talort auch eher Mangelware.
Der Packesel wirkt da fast ein wenig lächerlich mit seinen Skiern.
Irgendwie findet er aber immer einen Streifen auf dem er nach oben kommt und dann wird es in den schattigen Lagen endlich ein wenig besser. Es geht recht flott bergauf und der Packesel gibt richtig Gas das er mir nachkommt. Aber ich habe ihn viel Futter für mich einpacken lassen, das hängt sich ein wenig an. ;) Es wird immer steiler und je höher wir kommen desto windiger wird es. Ohne der schönen warmen Sonne wäre es heute recht ungemütlich. Und auf ein Mal liegt da richtig viel Schnee. Das ist mir viel zu anstrengend. Da lass ich lieber mal den Packesel vorgehen. Mit seinem schweren Rucksack macht der eine richtig schöne Spur für mich. Ideal =)
Da braucht er zuerst einmal eine Pause und dann meint er auch noch das ich mal vorgehen soll. Haha ... Ich tue einfach so als ob ich nicht wüsste was er meint und lege mich einfach mal hin, das funktioniert eigentlich immer. ;) Die kurze Pause ist dann doch recht ausgiebig geworden und das Wetter wird langsam immer ungemütlicher. Deutlich langsamer gehts jetzt weiter Richtung Gipfel, der Wind ist jetzt so stark geworden dass sich der Packesel sogar seine Skibrille aufsetzt damit er noch was sieht.
Wir kommen endlich auf einem Sattel an den wir schnell überschreiten um uns ein windgeschütztes Plätzchen zu suchen. Die Gämsen beobachten uns bei unserer Platzsuche ganz genau und schimpfen gelegentlich in unsere Richtung. Sehnsüchtig blicke ich nach oben zu ihnen .... zu gerne würde ich so wie sie in den Felsen klettern können. Es wird jetzt sogar mir zu ungemütlich, also grabe ich mir mal selber eine kleine Schneehöhle. Keine Ahnung was der Packesel da immer so lange treibt. Innerhalb von kürzester Zeit wird es jetzt finster. Da hüpf ich auch gleich ins warme Zelt und gönne mir eine ausgiebige Malzeit.
Die Nacht ist ein Wahnsinn. Der Wind reißt erbarmungslos am Zelt. Die Lautsärke die die Zeltplane im Wind verursacht ist einfach extrem. Ich bekomme die ganze Nacht kein Auge zu. Nicht einmal nachdem ich den Wind einmal richtig angegnurrt habe wird es weniger. Der Packesel findet dann irgendwann kleine Kopfhörer in seinem Rucksack und schläft dann ein. Na super jetzt bin ich alleine wach und kann nicht schlafen. Irgendwann wird es dann endlich heller, aber der Wind wird auch nicht weniger. Der Packesel wird munter und fängt dann einfach sinnlos zum Schneeschaufeln an, da bleib ich lieber liegen. Ich bin komplett K.O. und der Packesel wirkt nach dem zusammenpacken auch ziemlich fertig. Wir machen uns auf den Weg zum nächsten Gipfel, aber der Wind ist nach wie vor sehr stark. Für die paar Höhenmeter brauchen wir ewig. Die Entscheidung abzufahen treffen wir beide zusammen im stillen Einverständins. Die Schneeverhältnisse sind heute auch deutlich schlechter als noch gestern und somit brauchen wir lange bis nach unten. Umso mehr freuen wir uns als wir endlich in einem windgeschütztem Bereich eine kleine Pause machen. Dann muss der Packesel bald seine Ski abschnallen und nach unten tragen. Erleichtert kommen wir wieder bei unserem mobilen Basislager an und freuen uns auf ein warmes und vorallem leises Bett für die nächste Nacht. Trotz allem war das eine wunderschöne Tour in einer atemberaubenden Winterlandschaft. Es wird aber sicher wieder bald losgehen, hoffentlich dann mit etwas weniger Wind.
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Anna (Freitag, 23 März 2018 18:19)
Ach Sam gerne würde ich dich einmal begleiten (leichte Wanderung)
Liebe Grüße Anna