Testbericht - Gorewear Isolierte Trigger Handschuhe

Pro

  • Hochwertige Verarbeitung
  • Gute Isolation
  • Sehr gutes Gefühl am Zeigefinger
  • Hoher Tragekomfort

Kontra


Wer sein Fahrrad auch in der kalten Jahreszeit nicht stehen lassen kann, kennt das Problem mit kalten Fingern, wenn die Temperaturen fallen. Eine gewisse Zeit genügen dünne Handschuhe, die weiterhin viel Kontrolle ermöglichen, ohne zu sehr aufzutragen. Wenn es jedoch unter 0 °C geht, benötigt man etwas mehr. Hier sollen die Gorewear Trigger Handschuhe Abhilfe schaffen. Ich durfte die Handschuhe zu Winterbeginn testen.

Herstellerangaben

  • GORE-TEX ePE-Membran
  • PrimaLoft®-Isolation
  • Weicher Klettverschluss
  • Texturierter Silikonaufdruck
  • Vorgeformte Passform für einen natürlicheren Sitz
  • Reflektierende Details
  • Gewicht: 111 Gramm

Materialzusammensetzung:

  • Handrücken: 100 % Polyester (recycelt)
  • Handinnenfläche: 70 % Nylon, 30 % Polyurethan
  • Futter: 100 % Polyester
  • Füllung: 90 % Polyester (recycelt), 10 % Polyester

Erster Eindruck

Die Gore-Tex isolierten Trigger-Handschuhe sind in zwei Farben erhältlich: Black und Yellow/Black.
Ich habe die Variante Yellow/Black erhalten. Die Farbe ist wirklich sehr intensiv, was eine gute Sichtbarkeit im Straßenverkehr gewährleistet. Auf der Innenseite sind die Handschuhe schwarz.

Am auffälligsten ist natürlich das Design der Handschuhe. Hier werden der Daumen und Zeigefinger separiert, während die verbleibenden Finger ähnlich wie in einem Fäustling zusammengefasst sind. Beim Anziehen fällt jedoch gleich auf, dass auch diese Finger im Inneren noch durch einen feinen Stoff separiert werden, was sehr angenehm ist. Dieses Design bietet außerdem einen besseren Schutz als bei klassischen Vollfingerhandschuhen.

Die Trigger-Handschuhe bieten eine PrimaLoft-Isolation, die dort angebracht wurde, wo die Hand dem Fahrtwind am meisten ausgesetzt ist. Die Gore-Tex ePE-Membran, die hier verwendet wurde, ist wasserdicht und sollte sich somit auch für regnerische Einsätze bei winterlichen Verhältnissen eignen.

Was mir ebenfalls sehr gut gefällt, ist die Tatsache, dass die Handschuhe Touchscreen-kompatibel sind. Gerade an kalten Tagen, wenn man gut eingepackt ist, freut man sich, die Handschuhe nicht immer ausziehen zu müssen, um am Handy zu hantieren. Besonders, wenn man mit einem Smartphone am Lenker navigiert, ist das ein großer Vorteil. Die Handhabung des Smartphones ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber die wichtigsten Dinge funktionieren. Schreiben wird allerdings schwierig – hier muss man wohl eher auf die Spracheingabe setzen.

Der Klettverschluss sorgt für einen idealen Abschluss und Übergang zur Jacke. Er ist groß genug gestaltet, um ihn mit der anderen Hand einfach öffnen und schließen zu können.

Insgesamt hat man mit den Handschuhen trotz der Isolierung ein sehr präzises Gefühl. In Jackentaschen nach etwas suchen oder mit Reißverschlüssen hantieren funktioniert mit dem Trigger-Design wirklich sehr gut. Mit herkömmlichen Fäustlingen ist das oft ein großes Problem. Das gefällt mir besonders gut.

Nach der ersten Anprobe ging es direkt los auf die winterlichen Straßen und Trails.


Im Einsatz

Der Test der Gore Wear Trigger-Handschuhe startet im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, anfangs noch ohne Schnee, dafür mit viel Regen. Die Handschuhe bieten dabei aufgrund der PrimeLoft Isolierung einen wirklichen hohen Tragekomfort. Der Fahrtwind ist überhaupt nicht spürbar, und die Hände sind komplett abgeschirmt von den Elementen. Die GoreTex Membran hält die Finger von außen wirklich perfekt trocken. Am meisten ist der Zeigefinger dem Wind ausgesetzt, da dieser permanent auf der Bremse liegt. Aber auch hier hatte ich bei Temperaturen knapp über null Grad nie ein Problem. Wenn es jedoch bergauf geht und warm wird, können die Gore Wear Trigger-Handschuhe schnell zu warm werden. Bei längeren Anstiegen musste ich die Handschuhe manchmal ausziehen, da es einfach zu heiß wurde. Wenn die Hände dann verschwitzt sind, wird es etwas schwieriger, wieder in die Handschuhe hineinzukommen, da das Innenfutter an den Händen leicht kleben bleibt.

Das Wetter wurde etwas milder, und bei Temperaturen um 5–7°C wurden mir die Handschuhe selbst am E-Bike auf flachen Strecken zu warm. Ich habe deshalb bei längeren Touren immer zwei Paar Handschuhe mitgeführt: ein dünneres Paar für wärmere Bedingungen und Anstiege sowie die Trigger von Gore Wear für Abfahrten und kühlere Temperaturen am Abend. Diese Kombination hat in diesem Temperaturbereich sehr gut funktioniert. Beim Heimfahren nach der Tour, wenn die Temperaturen abends auf 0°C sanken, war ich um die Trigger-Handschuhe sehr froh.

Natürlich mussten die Handschuhe auch auf dem Trail getestet werden, und ich war erstaunt, wie gut das funktioniert hat. Die Isolierung unter dem Zeigefinger ist wirklich sehr dünn, wodurch man einen präzisen Zugriff auf die Bremse hat. Der Großteil der Isolierung ist oberhalb des Fingers angebracht, wo der Fahrtwind am meisten auftrifft. Das Design ist hier wirklich gut durchdacht und hat mich voll überzeugt. Die Unterschiede zu meinen dünneren Fahrradhandschuhen sind minimal in Bezug auf die Haptik und erfordern kaum Eingewöhnungszeit.

Ich habe die Bremsen an meinem Enduro in einer nahezu waagerechten Position montiert. Dies war der einzige Punkt, der minimal verbesserungsfähig wäre, denn wenn die Bremsen so weit oben montiert sind, spannt das Material am Zeigefinger leicht.

Die Temperaturen sanken dann deutlich und erreichten etwa -6°C. Hier waren die Handschuhe wirklich in ihrem Sweet Spot. Anstiege, die zuvor noch für Schweißentwicklung in den Händen gesorgt hatten, waren bei solchen Temperaturen mit den Trigger-Handschuhen angenehm möglich. Meine dünneren Handschuhe blieben bei diesen Temperaturen immer in der Jackentasche. Bei längeren Fahrstrecken bemerkte ich jedoch, dass der Zeigefinger irgendwann etwas kühl wurde.

Der Härtetest war schließlich eine Nachtausfahrt bei knapp -10°C. Auch hier haben die Handschuhe hervorragend performt. Mit dem E-Bike ohne große körperliche Anstrengung und bei voller Geschwindigkeit wurde es allerdings in den Fingern etwas frisch. Die Finger im Fäustling hatten jedoch nie ein Problem. Sie wärmten sich gegenseitig, ohne unangenehm aneinander zu kleben. Das ist wirklich sehr angenehm gelöst und trägt stark zum Tragekomfort bei.

Fazit

Insgesamt hatte ich mit den Gore Wear Trigger-Handschuhen durchweg positive Erfahrungen. Besonders im genannten Temperaturbereich von -10°C bis +5°C funktionieren die Gore Wear isolierten Trigger-Handschuhe wirklich hervorragend. Bei Temperaturen darüber wird es in den Handschuhen schnell zu warm, und bei niedrigeren Temperaturen konnte ich sie nicht testen. Man merkt jedoch, dass man sich im Übergangsbereich zur "Limit-Temperatur" befindet. Natürlich ist das Kälteempfinden sehr subjektiv und unterscheidet sich von Person zu Person. Für mich sind die Handschuhe auf jeden Fall ein großer Gewinn für Ausfahrten im Winter.

Zuvor hatte ich oft meine dicken Skihandschuhe verwendet, die zwar guten Schutz bieten, aber überhaupt keine Kontrolle auf der Bremse ermöglichen. Mit den Trigger-Handschuhen aus dem Hause Gore Wear sieht das ganz anders aus. Die Farbgebung finde ich ebenfalls sehr gelungen, denn gerade in der kalten Jahreszeit, wenn die Tage kürzer werden, ist eine gute Sichtbarkeit für Radfahrer im Straßenverkehr enorm wichtig. Die neonfarbene Leuchtfarbe auf der Außenseite der Handschuhe passt hier perfekt.

Insgesamt kann ich die Gore Wear isolierten Trigger-Handschuhe jedem empfehlen, der auch bei winterlichen Verhältnissen die Straßen und Trails unsicher machen möchte. Bei mir sind sie zukünftig auf jeden Fall immer dabei, wenn es in Richtung 0°C geht.

Vielen Dank an das Team von Outsidestories für die Zurverfügungstellung der Handschuhe.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0
outdoor blogger codex